Literatur

Die Zeitschrift Spiritual Care hat ein ganzes Heft (Vol. 11/1) dem Thema "Pflegende Angehörige" gewidmet:

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In Veröffentlichung befindliche Studien

 

Kubitza et al. (2024) My meaning of life is to care for my relative: a qualitative study on spirituality among family caregivers. BMC Geriatrics
 
Background:

Family caregivers suffer from multiple strains, e.g., lack of leisure time or social isolation, which has a negative impact on their health, well-being, and quality of life. Spirituality can be used to mitigate the family caregivers’ burdens. There is currently a lack of studies examining how family caregivers of people with different diseases and different stages of illness experience spirituality.

The following research question was identified: how do family caregivers of people with various diseases and care needs experience spirituality?

Methods:

In a qualitative study, semi-structured interviews with 24 family caregivers in Bavaria, Germany, were conducted, recorded, transcribed, and analyzed using content analysis, according to Mayring. The family caregivers care for children, partners, or parents with various illnesses and care needs.

Results:

  • Family caregivers who find meaning in their lives are generally more aware of themselves as persons with their requirements, can better distinguish between themselves and caregiving, and can better accept help.
  • Family caregivers should clarify why they care for their relatives and what defines their lives.
  • These questions should be answered in the context of their values, past, present, and future.

Conclusion:

Regardless of the illness and the specific care needs of the relative, clarifying the meaning of one’s own life is essential to accepting the role of caregivers and coping with it positively over a long period. In this reflective process, many family caregivers benefit from professional support.

Kubitza et al. (2024) Die Kunst des Gebens und Nehmens: eine qualitative Studie zur Inanspruchnahme von Hilfe aus Sicht der pflegenden An- und Zugehörigen. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie.

Hintergrund:

Trotz Einschränkungen nutzen pflegende Angehörige kaum Hilfsangebote, wodurch ihre Belastung höher und ihre Lebensqualität schlechter ist. Als Gründe werden fehlende oder mangelhafte Betreuungsalternativen, gesellschaftliche Erwartungen und Erziehung genannt, wobei bisherige Studien meist pflegende Angehörige weiblichen Geschlechts, eines bestimmten Krankheitsbilds oder in einer Krisensituation untersuchten.

Das Ziel der Studie ist, die Gründe für die Nutzung und Nicht-Nutzung von Hilfsangeboten sowie deren Einfluss auf die Lebensqualität aus Sicht von pflegenden Angehörigen mit unterschiedlichen demographischen Daten zu erfahren.

Methodik:

In der qualitativen Studie wurden leitfadengestützte Interviews mit pflegenden Angehörigen in Bayern geführt, aufgezeichnet, transkribiert und inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet. Zwischen August 2022 bis Juli 2023 wurden dafür 24 pflegende Angehörige befragt, die nahestehende Personen mit unterschiedlichen Erkrankungen und in verschiedenen Lebenssituationen pflegen. Die Lebensqualität wurde mit dem SEIQoL-DW erfasst und deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse:

  • Pflegende Angehörige beanspruchen Hilfe, um Abstand zur Pflege zu bekommen, Grenzen zu wahren und Bedürfnisse zu verwirklichen.
  • Hilfe wird aufgrund von schlechten Erfahrungen, eigenen und gesellschaftlichen Erwartungen und der Sinnsuche abgelehnt.
  • Pflegende Angehörige, die keine Hilfe beanspruchen, haben die schlechteste Lebensqualität.
  • Pflegende Angehörige, die formelle Hilfe nutzen, haben die höchste Lebensqualität.

Schlussfolgerung:

Die Inanspruchnahme von Hilfe wirkt sich auf die Lebensqualität von pflegenden Angehörigen aus. Dabei geht es bei den Hilfsangeboten nicht nur um die Qualität, sondern auch wie es mit den eigenen Werten und Zielen vereinbart werden kann.