Pilotstudie: DramaPall

Ansprechpartnerin:
Projektpartner:
- Palliativmedizinischer Dienst der Poliklinik für psychosomatische Medizin der TU München
- moreno institut für Psychodrama, Soziometrie und Gruppenpsychotherapie Edenkoben/Überlingen gGmbH
Wie können psychodramatische Interventionen bei Patient*innen der Palliativstation der TU München deren Lebensqualität verbessern und ihre Würde stärken?
Die Studie: Gemeinsam mit dem Funktionsbereich Palliativmedizin am Klinikum rechts der Isar der TU München erforschen wir gegenwärtig die Möglichkeit einer Implementierung psychodramatischer Interventionen in der Palliativmedizin.
Es handelt sich um eine Pilotstudie; Die Ergebnisse dieser Studie sollen ggf. die Basis bilden für eine weitere, umfassendere Studie, um die Einsatzmöglichkeiten von Psychodrama im Bereich der Palliativbegleitung von Patient*innen aufzuzeigen. Es soll geprüft werden, ob Psychodrama als zusätzliches Angebot im medizinischen und therapeutischen Kontext etabliert werden sollte.
Hintergrund: Patient*innen einer Palliativstation werden häufig von einer großen psychosozialen Not beispielsweise in Form von Sinnverlust, Angst, Depression, Wut oder Trauer begleitet. Sie leiden an einer Krankheit und befinden sich am Lebensende. Wir untersuchen die Möglichkeiten von Psychodrama zur Verbesserung der Lebensqualität am Ende des Lebens.
Fragestellung: Ist der Einsatz von Psychodrama für Patient*innen der Palliativstation machbar und hilfreich? Wie nutzen die Patient*innen das Angebot?Kann die Würde der Patient*innen gestärkt werden? Hat die Interventionen positive Auswirkungen auf die Lebensqualität?
Methode: Psychodrama ist eine Methode der Psychotherapie, die mit szenischer Darstellung arbeitet. Dabei stellen die Akteur*innen/Patient*innen mithilfe anderer Teilnehmender oder symbolischer Gegenstände wie in einem Theaterstück ihre innere Situation oder das Thema, an dem sie arbeiten möchten, dar. Die meisten Erfahrungen unseres Lebens sind in Zusammenhang mit körperlichem Tun entstanden und das Darstellen von Gefühlen in Handlung ist für uns natürlich. Psychodrama nutzt diese Tatsache. Bei der szenischen Darstellung werden Gefühle und Gedanken erfahrbar und die Person wird ermächtigt, aktiv zu werden, ihr Leben zu gestalten, da sie selbst in Aktion tritt.
Das klassische Psychodrama nach J.L. Moreno ist ursprünglich als Gruppenpsychotherapie konzipiert worden, es haben sich aber auch Formen der psychodramatischen Einzelarbeit etabliert. Die fehlenden Mitspieler werden im Falle der Intervention am Krankenbett durch Gegenstände (kleine Figuren, Schnüre etc.), die auf einem Tablett aufgestellt werden („Monodrama-Box“), ersetzt.
Intervention: In der Intervention haben die Patient*innen die Möglichkeit, sich mit einem von ihnen gewählten Thema erlebnisnah auseinanderzusetzen. Die*der Patient*in kommt unter Anleitung dem Thema, das er oder sie ansehen möchte. Dann wird mit den Figuren und Formen der Monodrama-Box auf einer sogenannten Tischbühne das Thema dargestellt und weiterentwickelt. Am Ende der Intervention wird ein Foto der Bühne gemacht. Wenn möglich wird in den folgenden Tagen ein Nachgespräch geführt.
Aktueller Stand der Studie: Die Daten der Pilotstudie wurden bereits erhoben. Sie werden aktuell in Hinblick auf die Forschungsfragen ausgewertet. Dabei wird sowohl mit qualitativen Methoden gearbeitet als auch soll eine Fokusgruppendiskussion mit Fachleute weitere Erkenntnisse über die Machbarkeit und eine gegebenenfalls umfassendere Folgestudie erbringen.